Wie ein schöner Display beinahe eine nationale Kampagne ruinierte — und was wir gelernt haben
Stellen Sie sich vor:
Ein neues, eleganter Display rollt in hunderten Apotheken und Drogerien in der Schweiz. Modern, leuchtend, auffällig. Brand Manager begeistert. Verkaufsteam gebrieft. Marketing ist bereit zum Glänzen.
Dann… der Rollout startet.
Nach 48 Stunden die ersten Fotos: gebrochene Basen, zerkratztes Plexiglas, fehlende Magnete. Mitarbeitende in den Verkaufsstellen reklamieren. Zwei Leute (und viel Mühe) nötig, um das Teil überhaupt zu bewegen.
Anrufe. Eskalationen. Nervosität.
Willkommen beim Struclaris-Vorfall — ein reales Beispiel dafür, dass Schönheit ohne Funktion und saubere Ausführung gefährlich ist.
1. Was lief falsch?
Wenn ein gutes Konzept die Realität nicht überlebt
Die Kampagne: landesweiter Rollout von Premium-POS-Displays («Struclaris») für eine Schweizer Detailhandelskette im Gesundheitsbereich.
Auf dem Papier: Edles Design. Holzrahmen, magnetische Einsätze, Plexiglas-Abdeckung, austauschbare Inlays.
In der Praxis:
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Zu schwer: 20 kg oder 40 kg. Freistehend, nicht montierbar. Kein Plan für sicheres Handeln in einer Verkaufsstelle im Alltag.
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Instabile Basis: Holzsockel brach beim Transport. Einige Displays defekt vor Ort.
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Schwache Magnete: Inserts hielten nicht, rutschen oder fielen heraus. Keine «Schweizer Präzision».
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Verkratztes Plexiglas: mangelhafte Verpackung. Fast alle Teile wurden beschädigt angeliefert.
Kurz: Schön entworfen, aber nicht praxistauglich.
2. Wie wir reagierten
Mit einer Kampagne umgehen, die schon läuft
Als Rüfenacht ins Spiel kam, waren die Displays unterwegs. Stoppen unmöglich, retten ist noch möglich.
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Schnelle Reaktion: Schaden dokumentiert, Feedback aus Apotheken und Drogerien gesammelt, Bericht in 72h erstellt.
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Ad-hoc-Lösungen: Um Positionierungen, Teil Installationen, im Zweifel kein Aufbau zur Vermeidung von Risiken.
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Kommunikation repariert: Vermittlung zwischen Marke, Agentur, Produktion und Feld. Fokus auf Lösungen.
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Feld-Daten: Strukturiertes Feedback & Fotos statt vager «Underperformance».
3. Learnings
(Spoiler: Schön reicht nicht)
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Realitätscheck: Prototyp in einer echten Verkaufsstelle testen, mit realem Personal & Logistik.
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Gewicht zählt: Ein Display, das nicht von einer Person bewegt werden kann, ist ein Risiko.
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Koordination im Feld: Ohne Verantwortliche für Aufbau & Feedback scheitert auch gutes Material.
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Transport kritisch: Schlechte Verpackung zerstört gutes Design.
4. So vermeiden Sie Fehler künftig
Quick-Checklist vor Produktion
✅ Prototyp in Apotheken und Drogerien getestet?
✅ Von einer Person bewegbar/installierbar?
✅ Material Resistenz geprüft (Kratzer, Kippen, UV)?
✅ Feld-Deploymentplan mit Rollen, Timings, Backup?
✅ Nachweis der Installation vorgesehen?
Fehlt ein Ja → stoppen, nachbessern, erst dann ausrollen.
(Und wenn Sie nicht wissen, wer das übernimmt: wir schon.)
5. Fazit
Schönes Design braucht starke Ausführung
Ein Display, das zusammenbricht oder im Lager verschwindet, weil «niemand es nutzen konnte», kostet Markenwert.
Exekution ist unsichtbar, wenn es klappt. Scheitert sie, wird sie zur ganzen Geschichte.
Rüfenacht sucht keine Schuldigen. Wir sorgen dafür, dass Ihre Ideen den Weg ins Feld überleben — von der Zentrale bis zur Verkaufsstelle.
Zweite Meinung für Ihr nächstes POS-Display gefällig?

